Berlin, 31. Mai 2022. Der sich immer weiter verschlimmernde Mangel an qualifizierten Arbeitskräften wird zur Bedrohung für die deutsche Wirtschaft und unseren Wohlstand. Besonders in naturwissenschaftlich-technischen Berufen sowie im Handwerk fehlt es an gut ausgebildeten Fachkräften. Aus einer Erhebung der staatlichen Förderbank KfW und des Ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung geht hervor, dass sich mittlerweile 44 Prozent der deutschen Unternehmen in ihren Geschäften gebremst sehen, weil ihnen Fachkräfte fehlen. Gleichzeitig ist die Zahl der offenen Stellen mit mehr als 850.000 so hoch wie nie. Diese Lücke wächst unter anderem aufgrund des demografischen Wandels – insbesondere aber auch, weil seit Jahren die Zahl der Studenten steigt und die der Azubis bestenfalls stagniert. Zur Lösung des Problems ist laut IW und KfW insbesondere mehr Zuwanderung von Fachkräften notwendig. Sie empfehlen daher ein „Nachbessern“ der Strategie zur Fachkräftesicherung – dazu gehöre auch eine weitere Öffnung des Arbeitsmarktes für Nichtakademiker aus dem Ausland.

Joachim Paul, Mitglied im Bundesvorstand, erklärt dazu:

„Der Fachkräftemangel in Deutschland ist tatsächlich ein signifikantes Problem, und es ist richtig, dass hier unter anderem durch die Migration qualifizierter Arbeiter aus dem Ausland Abhilfe geschaffen werden könnte. Allerdings muss es sich dabei wirklich um Menschen handeln, die über Fähigkeiten verfügen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt gefragt sind.

Dabei muss immer stärker berücksichtigt werden, dass Fortschritte in der Künstlichen Intelligenz und eine damit verbundene Rationalisierungs- und Mechanisierungsrunde im Rahmen der Industrie 4.0 viele Routinetätigkeiten zukünftig überflüssig machen wird. Noch immer ist es aber so, dass vor allem seit 2015 hauptsächlich Personen nach Deutschland kommen, die auf dem deutschen Arbeitsmarkt quasi unvermittelbar sind, unter anderem weil die Bildung der Zuwanderer aus nahöstlichen Staaten in vielen Fällen nicht über Grundschulniveau hinausgeht.

Mitte 2021 bezogen noch immer 43,7 Prozent der erwerbsfähigen Afghanen in Deutschland Hartz IV, bei den Syrern sind es sogar fast zwei Drittel. Das Märchen der Zuwanderung von Fachkräften wird bereits seit Jahren dazu genutzt, illegale Migration – vor allem aus Nahost und Nordafrika – zu rechtfertigen. Dass sich jedoch trotz der massiven Zuwanderung der letzten Jahre die Problematik immer weiter verschärft, zeigt, dass die Migration, die Deutschland vorwiegend seit 2015 erfährt, in keinster Weise dazu geeignet ist, dem Fachkräftemangel angemessen zu begegnen.

Wenn von IW und KfW die Forderung nach mehr Zuwanderung gegen besagten Mangel gestellt wird, kann leider davon ausgegangen werden, dass man weiterhin auf die gleiche Migration setzen möchte, die bereits seit Jahren keinen Erfolg bringt. Sinnvoller wäre es, den Strom von Niedrigqualifizierten zu begrenzen, und endlich Anreize für wirkliche Fachkräfte aus dem europäischen sowie nicht-europäischen Ausland zu schaffen, die über eine Ausbildung oder ein Studium in einem Bereich verfügen, der auf dem deutschen Arbeitsmarkt tatsächlich gefragt ist.“

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